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12/06/2020

Digitalisierung in der Weiterbildung – wie digital sind die Bildungsanbieter

Die zweite Umfrage zur Digitalisierung in der Weiterbildung von Seminarmarkt.de weist einen vorsichtigen Optimismus aus. Über 70% der Weiterbildungsexperten in Deutschland zeigen sich überzeugt, dass in Zukunft Seminare und Trainings digital oder als blended learning durchgeführt werden. Dies ist die zentrale Aussage einer Befragung im Juni 2020.

Die Ausgangslage dabei ist düster. Befragt nach den Stornierungen von Aufträgen für Präsenzschulungen lag die Quote im Juni 2020 mit nun über 79 % noch über den Werte von April. Düster ist auch der Blick auf die Neuaufträge: 49% der Befragten konnten seit April keine neuen Aufträge gewinnen.
Ganz anders erging es übrigens den Anbieter von Blended Learning Angeboten: Hier lag die Stornierungsquote für Blended Learning bei 0 %.

Was erwarten Sie Bildungsanbieter aber nun für die Zukunft? Und läßt sich hieraus schon eine Prognose für die Digitalisierung in der Weiterbildung ableiten?
Hier zeichnet sich nur zum Teil ein klares Bild, denn laut der Umfrage mehr als 90% der Experten sind in der Folge der Meinung, dass die Arbeitswelt digitaler und 41 % gehen davon aus, dass Dienstreisen auch zukünftig vermieden werden. Bezogen auf zukünftige Weiterbildungsangebote sind 63% der befragten Experten der Meinung, dass Präsenz-Formate nur mit eingeschränkter Personenzahl stattfinden werden. 71% der Befragten gehen davon aus, dass virtuelle Seminare und Online-Trainings bevorzugt werden.

Befragt nach dem Stimmungsbild zeichnet sich ein vorsichtiger Optimismus ab, der möglicherweise auf der beginnenden Digitalisierung in der Weiterbildung beruht: Hätten vor der Corona-Krise 62% der Teilnehmer keine Online-Formate angeboten, verfügen nun 66% auch über Online-Angebote (Quelle: Seminarmark Umfrage vom April 2020). Durch die Schaffung von digitalen Ausweichmöglichkeiten seien die Experten breiter aufgestellt und könnten flexibel auf die regionalen Corona-Maßnahnahmen reagieren. Mit dem Ausbau der technischen Möglichkeiten hat sich der Anteil an Online-Formaten erhöht. Erste Auswirkungen der Lockerungen seien ebenso erkennbar.

Gleicht man diese subjektive Einschätzung mit den Aufträgen ab, bleiben allerdings noch viele Fragen offen. Denn nach den Ergebnissen der Befragung liegt der Anteil von Blended Learning bei nur 2,2 % und auch die Online Trainings machen nur 23,6 aus.

Auch wenn offenbar viele Bildungsanbieter die zeitlichen Freiräume in der Krise genutzt haben, sich mit digitalen Formaten zu beschäftigen. Die Digitalisierung in der Weiterbildung steht noch am Anfang …. aber ein Zurück in die Vergangenheit wird es nicht gegen, zumal die Unternehmen als Auftraggeber zunehmend auf die Vorteile von digitalen Angebot erkennen, vor allem in Bezug auf das individuelle Lernen durch e-learning und Mikro-Learning Formate.